Interview mit Sportdirektor Taku Omoto: "Die eigene Spielphilosophie durchziehen"


08.02.2017

Das Team befindet sich mitten in der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison. Wie fällt Ihr erstes Resümee aus?

Unsere Spieler sind in wirklich guter Verfassung aus der Winterpause zurückgekehrt. Ich möchte sie hier auch für ihre Professionalität loben. Im Herbst haben wir bereits die Basis für unsere Spielphilosophie gelegt und darauf müssen wir jetzt aufbauen.


Wagen wir einen Blick zurück. Mit 19 Punkten liegt der SV Horn zurzeit auf dem 8. Tabellenplatz. Haben Sie sich gedacht, dass es nach dem Aufstieg in die Sky Go Erste Liga so schwierig sein wird?

Um ehrlich zu sein, hätte ich uns vor der Herbstsaison etwa 30 Punkte zugetraut, aber der aktuelle Tabellenstand zeigt mir, dass ich da falschgelegen habe. Dafür möchte ich mich natürlich bei den Fans, Mitarbeitern und Spielern entschuldigen.


In den letzten beiden Spielen – vier Punkte gegen Liefering und Lustenau – zeigte das Team sein Potenzial. Hat sich speziell in diesen Partien die neue SV Horn Philosophie bemerkbar gemacht?

In diesen beiden Spielen - immerhin gegen zwei Topklubs der Liga - haben wir unsere Fußballphilosophie im Vergleich zu den anderen Partien nicht drastisch verändert. Aber die Mannschaft hatte an diesen Tagen einfach weniger Respekt ihren eigenen Stil durchzuziehen und hat deshalb eine hervorragende Leistung gebracht. Darauf sind wir stolz und genau daran wollen wir weiterarbeiten.


Das Team musste bis zum letzten Spiel vor der Winterpause auf den ersten vollen Erfolg in der Fremde warten. Wo sehen Sie die Schwierigkeiten, um in Auswärtsspielen erfolgreicher zu sein?

Ich denke, dass wir zu Beginn unsere Taktik noch nicht zu 100 % im Spiel implementieren konnten. Ab dem Zeitpunkt, als die Mannschaft es besser verstand, unseren gemeinsamen Plan umzusetzen, war es uns möglich mehr Punkte einzufahren. 5 Punkte in den letzten drei Auswärtsspielen zeigen, dass das Team jetzt die Mannschaftstaktik besser umsetzt. Darüber hinaus hat sich das Management viele Gedanken gemacht und einige Anpassungen bei der Spieltagsgestaltung vorgenommen. Ein adaptierter Ablauf bei Auswärtsfahrten, Training mit den Matchbällen der jeweiligen Gegner und ähnliche Maßnahmen haben zB mit Sicherheit auch ihren Teil beigetragen.


16 Spiele stehen noch aus. Welche Ziele hat sich der SV Horn für die Frühjahrssaison gesetzt?

Wir möchten so früh wie möglich 40 Punkten erreichen und dabei die Basis der SV Horn Fußballphilosophie weiter festigen, in der Folge dann so viele Spiele wie möglich gewinnen und einen weiteren Schritt nach vorn machen.


Während der letzten Monate hat der SV Horn viel unternommen, um die jungen Talente zu fördern. Neben Manuel Kegler stieß nun auch Jonas Schaupp in der Vorbereitung zur Kampfmannschaft. Welche Erwartungen haben Sie in die Jugend des SV Horn?

Für die Jungen ist es wichtig, das Gefühl Profi-Fußball zum richtigen Zeitpunkt zu erleben und diese Erfahrung zu machen. Ihnen muss aber auch bewusst sein, dass nicht jeder den Sprung zu den Profis schaffen kann, darum sind wir froh, dass wir in Hollabrunn eine duale Ausbildung mit Schulabschluss und Fußball anbieten können.
Als Klub möchten wir die Nachwuchskicker natürlich unterstützen, damit wir in Zukunft noch viele weitere junge Talente hochziehen können und so den internen Konkurrenzkampf anheizen.


Im Dezember besuchten Sie mit Albert Vallci und Ivan Ljubic die Weltmetropole Tokio. Welche Impressionen haben Sie bzw. die Spieler aus Japan mit?

Ich hoffe, Albert und Ivan verstehen jetzt besser, welche Ziele Honda Estilo weltweit verfolgt und dass wir näher zusammengerückt sind.
Auch wenn in Österreich viele Leute, und vor allem einige Medien unserem Projekt skeptisch gegenüberstehen, hat es mich sehr gefreut, dass unsere Spieler beim Besuch von Nikkei (einer der bekanntesten Zeitungen des Landes) betont haben, dass die Kooperation mit ausländischen Unternehmen viele positive Impulse für den österreichischen Fußball bringen kann. Dank der zusätzlichen internationalen Aufmerksamkeit steigt natürlich auch der Wert der Liga, wodurch mittelfristig sogar die Qualität zunehmen wird.
Die Spieler lassen sich also von außen nicht aus der Ruhe bringen, und verstehen, dass es hier viele positive Effekte für den heimischen Fußball geben kann.


Vielen Dank für das Interview!