Sommergespräche der Waldviertelakademie in der VIP-Lounge


16. April 2015
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Sommergespräche 2015 veranstaltet von der Waldviertel Akademie fand die Erstveranstaltung in der VIP-Lounge des SV Horn statt. Die Veranstaltungsreihe zu den internationalen Sommergesprächen 2015 steht unter dem Motto: "Österreich 2040 - Wird es unseren Kindern besser gehen?"

Unter dem Thema  "Halten wir dem Fortschritt stand? Wirtschaften, Arbeiten und Leben im Jahr 2040" diskutierten unter Moderation von Dr. Engelbert Washietl (Journalist und Buchautor) der ehemalige IHS-Chef und nunmehriger Universitätsprofessor in der Schweiz Univ. Prof. Dr. Christian Keuschnigg, Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger (Buchautorin, Psychotherapeutin und Geschäftsführerin der ARGE Erziehungsberatung und Fortbildung) mit den Unternehmern Christoph Kastner (Obmann des Wirtschaftsforums Waldviertel) und Ing. Thomas Kronsteiner (Shoppingcenter Entwickler und Obmann des SV Horn) über die zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen.

Univ. Prof. Dr. Christian Keuschnigg betonte vor allem den Innovationszwang, der notwendig ist um Österreich weiter bei der internationalen Spitze des Prokopfeinkommens und somit den hohen Lebensstandard halten zu können. Eine enorme Investition in Bildung und Forschung wird notwendig sein und vor allem ist eine positive Einstellung zum Strukturwandel unabdingbar, um mit Innovation immer wieder die Standortattraktivität halten zu können.

Frau Dr. Martina Leibovici-Mühlberger betonte wie wichtig das "Nestmodell" einer funktionierenden Kindererziehung ist, um eine leistungsfähige Zukunftsgesellschaft zu erreichen und dass es Investition in ein kreativitätsförderndes Bildungssystem braucht. Das Phänomen "Burnout" kann durch mangelndem Sinn in der Tätigkeit erklärt werden und durch eine Auflösung der Gemeinsamkeit.

Die Reise sollte in Zukunft weg von einem narzistischen Individiualismus hin zu einem  sozialen Individualismus gehen!

Ing. Thomas Kronsteiner betonte die Verantwortung des Unternehmers und dass es in Zukunft notwendig sein wird gemeinsame Ziele zu haben um einen Sinn in der Tätigkeit zu sehen. Dem unternehmerischen Denken derzeit steht eine enorme Überregulierungswut der Behörden gegenüber, die viele Unternehmer an den Rande der Aufgabe bringt und Innovation hemmt.

Christof Kastner - Obmann des Wirtschaftsforums Waldviertel brachte einige Beispiele für den demografischen Wandel in der Zukunft und einige Denkanregungen - so glaubt er, dass nicht die Energie das Problem der Zukunft sein wird (wird nachhaltig erzeugbar sein) sondern eher der Mangel an Ressourcen. Nach seiner Ansicht wird der Onlinehandel enorm zulegen und "Fabbing" wir eines der Stichworte der Zukunft sein: 3-D-Drucker werden die Produktion von Alltagsgegenständen revolutionieren. Der Klimawandel wir eine enorme Auswirkung unter anderem auf die Ernährung der Weltbevölkerung haben und auch die Verknappung von Trinkwasser wird eine enorme Rolle in großen Teilen der Welt spielen.

In der anschließenden Diskussion mit den Zuhörern wurden die brennenden Themen der Zukunft angesprochen wie die Generation Smartphone, dass es in Zukunft einen enormen Mangel an qualifizierten Technikern geben wird oder der notwendige Paradigmenwechsel in vielen Bereichen unseres Lebens um den Standard halten zu können sowie auch eine notwendige Sanierung unseres Staatsbudgets, das laut Dr. Keuschnigg zu einem großen Teil aufgrund der Pensionproblematik besteht und durch die Demografie noch verschärft werden wird um wieder mehr in Grundlagenforschung und Bildung investieren zu können.

Bei angeregten Gesprächen mit einem Glas Wein in kleinem Kreis endete die Veranstaltung.

 

Titelbild v.l.n.r.:  Hausherr Obmann Ing. Thomas Kronsteiner, Dr. Engelbert Washietl (Moderator), Vizebürgermeisterin Frau Gerda Erdner, Univ. Prof. Dr. Christian Keuschnigg (Impulsreferent), Christof Kastner (Obmann des Wirtschaftsforums Waldviertel), Pauline Gschwandtner (stv. Vorsitzende der Waldviertel Akademie), Dr. Ernst Wurz (Vorsitzender der WV Akademie) und Dr. Gerhard Proißl (Forschungsleiter der der WV Akademie) - auf dem Bild fehlt Frau Dr. Martina Leibovici-Mühlberger, die bereits noch während der Diskussion zu einem weiteren Termin musste.