WSG Wattens

SV Horn
0:1
(0:1)
15. Runde 2. Liga
Samstag, 24. November 2018 - 14:30
Gernot Langes Stadion Wattens
SR: Robert Schörgenhofer

Knappe 1:0 Niederlage beim Tabellenführer

Zum Abschluss der Herbstsaison musste der SV Horn zum Tabellenführer und klare Favoriten der Liga nach Tirol der WSG Wattens.

Nicht nur, dass Wattens bereits vor Saisonbeginn den Aufstieg in die Bundesliga als klares Ziel ausgegeben hatte, so standen die Tiroler auch vor dieser Partie auf Platz 1 der Tabelle punktegleich mit der Überraschungsmannschaft des Herbstes BW Linz, das aber bereits bekannt gegeben hatte, dass sie keinesfalls auch bei einem Meistertitel in die höchste Spielklasse Österreichs aufsteigen wollen. Der größte direkte Konkurrent um den Titel und Aufstieg bleibt also für Wattens die bereits mit 5 Zähler Rückstand auf dem 3. Platz liegende SV Ried, bei der bereits Trainer und Sportdirektor aufgrund der für sie bisher nicht zurfriedenstellenden Saison ihren Rücktritt bekannt gegegeben hatten.

Die Favoritenrolle war also klar bezogen - der Titelkandidat WSG Wattens empfing den SV Horn, der zwar in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend in den Leistungen verzeichnen konnte, allerdings trotzdem aufgrund der zu wenigen Punkte, die man damit holen konnte - zu viele Unentscheiden - und auch aufgrund der Tatsache, dass die anderen direkten Konkurrenten in der Tabelle alle Siege einfahren konnten, trotzdem auf dem letzten Platz rangierte.

Der Tabellenführer, der überhaupt in der Saison erste eine einzige Niederlage hinnehmen musste, spielte gegen den 16. der Tabelle und das auch noch vor eigenem Publikum, wo man den Herbstmeistertitel fixieren kann. Man sollte meinen diese Favoritenrolle sollte sich auch auf dem Feld klar zeigen - allerdings war dem nicht so.

Im Gegensatz zum letzten Heimspiel dem 2:2 Unentschieden gegen Kapfenberg beginnt die Horner Verteidigung erneut umgestellt - Dejan Nesovic und Lukas Denner sind wieder fit geworden in der Länderspielpause nach ihren Verletzungen - die 3 Innenverteidiger bilden neben dem wieder fitten 17jährigen Youngster Fabian Eggenfellner, der leider die Länderspielpause und das U18 Nachwuchsnationalteam aufgrund einer Bänderverletzung im Knöchel verpasst hatte, diesmal mit Kaja Rogulj und Mehdi Hetemaj. Die Flügel im Mittelfeld bilden diesmal Sally Preininger und Dominik Kirschner - das zentrale Mittelfeld besteht aus Marcel Toth und Andree Neumayer und Solospitze ist Kapitän Miro Milosevic.

Der SV Horn, der bereits am Vortag nach Tirol angereist war, um aufgrund der weiten Strecke quer durch Österreich nicht bereits aufgrund der schweren stundenlangen Anreise einen unüberwindbaren Wettbewerbsnachteil zu haben, hielt die Partie klar offen. Wattens konnte nach wenigen Minuten einen gefährlichen Schuss verzeichnen, den Torhüter Krell parieren kann - allerdings kam dann relativ wenig Zwingendes vom Tabellenführer - im Gegenteil - die größte Torchance erste Halbzeit hatte nach einem Idealpass von Kapitän Miro Milosevic Sally Preininger, der alleine vor dem Wattenser Keeeper leider nur die Stange touchierte anstatt den Ball im Netz unterzubringen.

Wie schon in den letzten Partien, wo man nicht gerade vom Glück verfolgt war, kam es, wie es kommen musste: in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam die WSG Wattens glücklich zum Führungstor durch einen verwandelten Handselfmeter. Ein Wattenser hatte zu einem Schuss angesetzt und der mit seinen 17 Jahren natürlich noch unroutinierte Fabian Eggenfellner hatte an der Strafraumgrenze den Ball nach einer unglücklichen Reflexschutzbewegung aus kurzer Distanz an die Hand bekommen - ein klarer Elfmeter, wenn auch mehr als unglücklich, weil in der Szene nicht einmal Torgefahr bestanden hätte und der hinter Eggenfellner platzierte Kaja Rogulj auf der Brust getroffen worden wäre.

Pausenstand 1:0

 

Auch nach der Pause war kaum ersichtlich, dass hier der Tabellenführer gegen den 16. in einem Heimspiel auftritt.

Wattens konnte zwar einige Chancen herausspielen, allerdings war Torhüter Krell jeweils am Posten. Trainer Carsten Jancker stellte um und löste die 5er-Kette auf und brachte den bisherigen Langzeitverletzen jungen Offensivspieler Giovanni Kotchev, der wieder fit geworden war. Horn wurde jetzt dominant und bekam das Spiel gegen den Favoriten immer mehr unter Kontrolle, obwohl die richtig zwingenden Torchancen weitestgehend fehlten. Die beste Gelegenheit hatte erneut Sally Preininger, der alleine auf das Tor lief, aber anstatt abzuschließen quer legte.

Wie sehr sich die WSG Wattens kämpferisch gegen den SV Horn stemmte, zeigt alleine schon die Statistik der gelben Karten - 5 auf Seiten der Einheimschen während nur Fabian  Eggenfellner bei Horn gelb sah.

Horn drückte jetzt auf den Ausglech. In der Schlussphase bei einer Cornerserie war sogar Torhüter Krell im gegenerischen Strafraum als Stürmer anzutreffen - die größte Chance vergab Andree Neumayer eben nach einem solchen Eckball, als er das Leder knapp neben das Tor setzte - leider blieb es beim für Horn unbelohnten 1:0 für den Herbstmeister.

Wattens konnte das knappe Ergebnis mit Hängen und Würgen über die Distanz bringen - Horn stand leider erneut - obwohl man sich einen Punkt redlich verdient gehabt hätte - nach den 6 Minuten Nachspielzeit ohne Zähler da.

 

Endstand 1:0

 

Wie leider schon in den letzten Partien, so stand man auch diesmal mit zu wenig Zählbarem nach gutem Spiel am Ende da. Der Underdog SV Horn hatte die WSG Wattens zwar voll gefordert - 5 gelbe Karten des Tabellenführers und Herbstmeisters gegenüber einer bei Horn zeugen vom Kampf der Tiroler gegen den Punkteverlust.

Ein unglücklicher Handselfmeter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zu einem ganz schlechten Zeitpunkt vom Spielverlauf machte den Unterschied im Ergebnis wieder einmal aus.

Der SV Horn hatte wieder eine gute Leistung abgerufen aber war leider ernneut unbelohnt geblieben.

 

So überwintert man als Tabellenschlusslicht am 16. Platz der Liga - allerdings nicht abgeschlagen in der Tabelle auf die Kokurrenten und anderen Aufsteiger - Amstetten liegt ebenso in Reichweite wie etwa Vorwärts Steyr, das erst im Endspurt der Herbstsaison Siege einfahren konnte, oder Austria Klagenfurt.

Es zeigt sich einen klare Zweiteilung der Liga, wo alle Aufsteiger sich im unteren Teil der Tabelle wiederfinden und die bereits etablierten Teams die obere Tabelle bilden - lediglich Lafnitz konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Liga und einigen aufgrund ihrer finanziellen Mögichen getätigten Transfers und Korrekturen im Kader im Laufe der Meisterschaft sich mit neuen Spielern unter den Teams einreihen, die keine Neulinge der Liga sind.

Der SV Horn hat mit 10 Punkten aus den 15 bisherigen Runden natürlich kein zufriedenstellendes Herbstergebnis erreicht - allerdings zeigte die Formkurve zuletzt klar nach oben - alleine die Resultate und die notwendigen Punkte wurden nicht eingefahren - man ist zwar in der Liga leistungsmäßig angekommen, aber auch aufgrund vieler Verletzungen und Krankheiten sowie der vielen gezwungenen Umstellungen in der Saison fehlte die notwendige Konstanz um auch die eigentlich verdienten Punkte auch einfahren zu können.

Viele junge Spieler auch aus den eigenen Reihen kamen zu Einsätzen und die zuletzt ansprechenden Leistungen zeigen, dass man durchaus im Frühjahr nicht abgeschlagen sein wird und mit ähnlichen Leistungen wie zuletzt sicherlich - etwas mehr Glück im Spiel - weniger Verletzungen und Krankheiten im Kader - dann auch sicherlich die nötigen Punkte zum Klassenerhalt schaffen wird können.

 

Der SV Horn bedankt sich bei seinen Fans und besonders bei seinen Sponsoren und Gönnern für die abgelaufene Saison und geht trotz der mehr als durchwachsenen Herbstsaison der Herrenkampfmannschaft zuversichtlich in die Winterpause.

Insgesamt ist der SV Horn trotz der nicht optimal gelaufenen Saison bei den Männern ein ausgezeichnet arbeitender Verein, der mit über 285 aktiven Fußballern und Fußballerinnen enorm viel für die Region leistet als Ausbildungsverein - mit den Frauen wurde man Herbstmeister der 2. Liga OSt/Süd, sowie die U15 und U14 konnten den Herbstmeistertitel in ihren  Landesligen erringen - alle Nachwuchsteams rangieren unter den besten 3 Teams ihrer jeweiligen Ligen - man spielt mit 16 Teams insgesamt Meisterschaft in allen Jahrgängen von der U8 bis zur U18  von den kleinsten bis zu den 2 Frauenteams, einem Amateurteam, das ausschließlich aus Nachwuchsspielern besteht sowie der Kampfmannschaft in der zweithöchsten Liga Österreichs- ein Mädcheneistungszentrum wurde neben dem bereits bestehenden und äußerst erfolgreichem NLZ des SV Horn am Standort Hollabrunn für Burschen nun auch mit Unterstützung des Verbandes für aufstrebende weibliche Nachwuchstalente der Region gegründet.

Der SV Horn blickt aufgrund der insgesamt positiven Entwicklung des Vereins und seiner enorm erfolgreichen Ausbildungstätigkeit, die vielleicht medial nicht immer im Fokus steht, zuversichtlich in die Zukunft!

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